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Kuhschellen

Kuhschellen

Obwohl der Ursprung der Kuhschellen im Siegerland ungeklärt ist, liegt die Ursache für die Verwendung vermutlich darin begründet, daß der Kuhhirte seine Herde im Hauberg nicht mehr überblicken konnte. In  einer Herde trugen jedoch nicht alle Tiere Schellen. Der Hirte traf eine Auswahl, wobei die Größe der Schellen dem Alter der Tiere angepaßt wurde. Ein vollständiges "Geschell" bestand aus 15 Schellen in 5 verschiedenen  Größen und 5 verschiedenen Tönen. In einer

Bild 1

Siegerländer Schatzungsliste von 1566 wurde eine Kuh mit 4 Gulden bewertet, wobei im gleichen Jahr ein Herdengeläut 12 Gulden kostete. Es entsprach damit dem Gegenwert von 3  Kühen.

Nach dem Niedergang der ursprünglichen Form der Viehhude im Hauberg

Bild 2

dienen die noch heute hergestellten Kuhschellen als nostalgischer Zierrat. Der bekannteste Siegerländer Schellenschmied war Wilhelm Krämer (1887-1966) aus Hilchenbach-Grund. Neben Kuhschellen und Haubergsgeräten fertigte er auch kunstvoll geschnitzte und bemalte Schellenbügel an. Ursprünglich wurden die Bügel von vielen Hirten selbst aus den im Hauberg anfallenden Schäleichenstangen angefertigt. Man unterscheidet  "gestrichelte" (bemalte) und "ausgestochene" (geschnitzte) Schellenbügel. Je älter, desto reichhaltiger und kostbarer sind die Schnitzereien. Bild 2 zeigt Kuhschellen und Kuhgeschirre,  die im Stadtmuseum Hilchenbach einen ehrenvollen Platz gefunden haben. Bild 1 zeigt Schellenschmied Wilhelm Krämer aus Grund. Auch dieses Bild ist im Stadtmuseum Hilchenbach ausgestellt.

 

Quellennachweise

Zahlreiche Informationen sind aus einer Veröffentlichung "Stadtmuseum Hilchenbach in der Wilhelmsburg"  auszugsweise übernommen. Die vollständige Dokumentation ist im Stadtmuseum erhältlich und ist ein muss für jeden, der mehr über Hilchenbach wissen will.

Die Bilder 1 und 2 sind Fotos, die im Stadtmuseum Hilchenbach aufgenommen wurden.

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